Möchte man digitale Lehr- oder Lernangebote konizpieren, dann müssen vorher die Bildungsziele des Angebots für die Zielgruppe klar definiert sein, damit anschließend evaluiert werden kann, ob ein Lernerfolg stattgefunden hat oder nicht. Doch wie lassen sich diese Bildungsziele fassen und näher beschreiben? Dieser Frage bin ich ebenfalls in meiner Masterarbeit nachgegangen.

In der aktuellen bildungspolitischen Diskussion spricht man weniger von Lernzielen als von Kompetenzen. Wie definiert sich der Begriff Kompetenz eigentlich? „Eine Kompetenz ist die Fähigkeit zur erfolgreichen Bewältigung komplexer Anforderungen in spezifischen Situationen. Kompetentes Handeln schließt den Einsatz von Wissen, von kognitiven und praktischen Fähigkeiten genauso ein wie soziale und Verhaltenskomponenten (Haltungen, Gefühle, Werte und Motivationen). Eine Kompetenz ist also zum Beispiel nicht reduzierbar auf ihre kognitive Dimension, sie beinhaltet mehr als das.“ (Gnahs, 2010, S. 21)

Um die zu erwerbenden Kompetenzen näher zu beschreiben, schlagen Euler & Hahn (Euler & Hahn, 2007, S. 133-135) eine Matrix von Gegenstandsbereichen und Handlungsdimensionen als Grundlage vor. Den Handlungsdimensionen Wissen, Einstellungen und Fertigkeiten werden von Euler & Hahn verschiedene Gegenstandsbereiche zugeordnet, diese Unterscheidung erfolgt auf Basis der Taxonomien nach Bloom (Bloom, Engelhart, Furst, & u.a., 1956) und der Überarbeitung durch Anderson & Krathwohl (Anderson & Krathwohl, 2001). Die Gegenstandsbereiche sind die Sachkompetenz, die Sozialkompetenz und die Selbstkompetenz. Die Sachkompetenz meint das Lernen, welches sich auf einen Gegenstand bezieht. Die Sozialkompetenz bezieht sich auf andere Menschen und die Selbstkompetenz auf den Umgang mit sich selbst.

Dies klingt vielleicht auf Anhieb etwas theoretisch, es lohnt sich jedoch einen Blick in diese Matrix, um die eigenen Bildungsziele konkreter zu definieren. Ist einmal eine Kompetenzmatrix aufgestellt, dann eignen sich die darin enthaltenen Aspekte sehr gut, um die anschließende Evaluation zu strukturieren. Kriterien und Idikatoren für die Evaluation lassen sich wunderbar aus der Matrix ableiten.

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